#1

Das Geheimnis des aufrechten Gangs

in Die Urzeit 24.03.2012 15:36
von Zweifler-alias-JensengardAdmin | 653 Beiträge | 697 Punkte

http://videos.arte.tv/de/videos/das_geheimnis_des_aufrechten_gangs-6538348.html



Er widerspricht der populären Lehrmeinung vom Ursprung des aufrechten Gangs in einer trockenen Savanne - der deutsche Evolutionsbiologe Carsten Niemitz. Seine revolutionäre These: Unsere Vorfahren stiegen nicht von den Bäumen, um den aufrechten Gang zu lernen, sondern sie sind ins Wasser gegangen und mussten sich deshalb aufrichten. Mit dieser Theorie bringt Niemitz die seit Jahrzehnten buchstäblich verknöcherte Urmenschenforschung wieder in Bewegung.
Die provozierende Theorie zur Entstehung des aufrechten Gangs wird in der Dokumentation mit verblüffenden Beispielen verständlich erzählt. Dabei eröffnen sich überraschende Einsichten in unseren heutigen Alltag: Warum fahren wir so gern zum Urlaub ans Meer? Wieso sind die Preise für Ufergrundstücke exorbitant hoch, und warum essen die meisten Menschen für ihr Leben gerne Meeresfrüchte? All dies kann nicht mit einem Ursprung der Menschheit in einer trockenen Savanne erklärt werden.
Die Theorie des Menschen als "Uferwesen" könnte aber erklären, woher unser ausgeprägtes Unterhaut-Fettgewebe stammt, und warum wir so lange Beine und große Füße haben - mit denen wir zwar nicht schnell laufen können, aber sehr wohl lange Entfernungen zurücklegen, lange stehen und eben in seichtem Wasser waten.
Erst von der Fachwelt belächelt findet Niemetz inzwischen mit seiner "Ufertheorie" Anerkennung. Der deutsche Urmenschenforscher Friedemann Schrenk gräbt seit über dreißig Jahren im Osten Afrikas. Er wunderte sich schon seit langem, warum die Fossilien früher Vormenschen immer zusammen mit Knochen von Tieren gefunden wurden, die im Wasser leben, wie etwa Flusspferden oder Krokodilen. Und auch die neuesten Forschungsergebnisse des Potsdamer Geowissenschaftlers Martin Trauth belegen, dass die bisherige Theorie von der Entstehung des aufrechten Gangs in einem trockenen Klima nicht stimmen kann: "Wir haben herausgefunden, dass es genau umgekehrt ist: Zu den Zeiten, als wir besonders wichtige Evolutionsschritte hatten, war das Klima feucht und wechselhaft."
Das bestätigt auch der spektakuläre Fund von "Orrorin". Mit einem Alter von rund sechs Millionen Jahren ist er der erste mit Sicherheit aufrecht gehende Vorfahre des Menschen. Seine Entdeckerin, die renommierte Pariser Paläontologin Brigitte Senut, fand heraus, dass er in einer wasserreichen Umgebung lebte. "Die Savannentheorie ist tot", ist sich Friedemann Schrenk sicher. Für ihn ist die Uferhypothese die plausibelste Erklärung für die Entstehung des aufrechten Gangs: "Wenn ich als Menschenaffe meine Nahrung im Wasser suche, muss ich mich aufrichten, ich kann gar nicht anders."
"Das Geheimnis des aufrechten Gangs" zeigt die Geschichte einer ungewöhnlichen Spurensuche, bei der sich nach und nach die einzelnen Indizien zu einem überzeugenden Bild zusammenfügen: Der Mensch ist ein "Ufertier" - mit allen Konsequenzen: Wir leiden bis heute an Krampfadern, die bei einem Aufenthalt im Wasser keine Beschwerden mehr machen, und sind auf die wertvollen Omega-3-Fettsäuren aus Fischen für eine gesunde Entwicklung des Gehirns angewiesen.


Zwei Steine sind besser als ein Stein, denn wenn der Erste nicht trifft, ist der Zweite auf jeden Fall dichter drann.


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#2

RE: Das Geheimnis des aufrechten Gangs

in Die Urzeit 25.03.2012 00:11
von YurineElfenbein | 378 Beiträge | 378 Punkte

6 Millionen Jahre - Orrorin tugenensis: im Oktober 2000 fand ein französisch - kenianisches Team in der Baringo-Region in Kenia die Reste des nach ihren Angaben ältesten Vorläufers des Menschen. Doch noch immer rätseln Forscher, ob der so genannte Millenium-Mann mehr Mensch oder mehr Affe war.

Bereits in den 1970er Jahren entdeckten Forscher in den Tugen Hills in Kenia bei einer Ausgrabung einen ungewöhnlichen Zahn. Sie konnten damals aber nicht klären, ob der einstige Besitzer noch ein Affe war oder vielleicht schon ein früher Vertreter der Gattung Homo. Um das zu klären, bat die kenianische Regierung die beiden Paläoanthropologen Martin Pickford und Brigitte Senut im Sommer 2000 dort nach weiteren Knochen zu graben. Und tatsächlich hatten die Forscher Glück:
Sie fanden Überreste von mindestens vier Individuen, insgesamt sind es mehr als 20 Knochen- und Knochenfragmente.



Die Oberschenkelknochen zeigen, dass die Entwicklung zum aufrechte Gang bereits begonnen hatte. Der Bezahnung nach handelte es sich bei den Mitgliedern der Spezies um schimpansenähnliche Menschenaffen, die möglicherweise bereits den Entwicklungsweg zu den Homininen eingeschlagen hatten. In der Fachwelt ist jedoch umstritten, ob Orrorin tugenensis ein direkter Vorfahr der Australopithecinen (und damit des Menschen) war. Die Fundlücke in Afrika bis vor ca. 6 Millionen Jahren gibt zu vielerlei Spekulationen Anlaß. Die nach molekulargenetischen Untersuchungen vor etwa 7 Millionen Jahren zu vermutende Abspaltung der zum Menschen führenden Linie von den anderen Menschenaffen ist fossil bisher nicht zu belegen.



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