#1

Bildeten heiße Dämpfe die Ur-Suppen des Lebens?

in Die Urzeit 20.03.2012 10:24
von Zweifler-alias-JensengardAdmin | 653 Beiträge | 697 Punkte

Hat sich das Leben doch nicht im Meerwasser entwickelt? Eine Forschergruppe behauptet jetzt, das Leben sei durch Dämpfe aus den Tiefen der Erde entstanden.

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/a...des-Lebens.html

Bislang dachten viele Forscher, das Leben habe sich im Meerwasser entwickelt. Von den chemischen Rahmenbedingungen her spricht nun jedoch alles dafür, dass die Brutstätte der ersten Zellen ein urzeitlicher Tümpel auf dem Land war.

Das Leben auf der Erde ist einer Studie zufolge durch Dämpfe entstanden, die aus den Tiefen der Erde aufgestiegen sind. Das Wasser habe sich in kleinen Becken gesammelt und so eine ideale Brutstätte für das erste Leben geschaffen, schreiben der Biophysiker Armen Mulkidjanian von der Universität Osnabrück und seine Kollegen in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Bislang hatten viele Forscher angenommen, das Leben habe sich im Meerwasser entwickelt.

Mulkidjanian analysierte zusammen mit Forschern aus den USA und Russland den möglichen Stoffwechsel der ersten Zellen. Diese benötigten demnach relativ hohe Konzentrationen an Zink, Mangan und Phosphor sowie eine hohes Verhältnis von Kalium zu Natrium. Die Urzeit-Brutstätten müssten nach Forscherangaben daher eher den geothermischen Quellen geglichen haben, wie sie heute etwa im Yellowstone-Nationalpark zu finden sind, als den heutigen Meeresfjorden.

Zunächst hatte das Team etwa 60 Gene untersucht, die heute in allen zellulären Organismen vorkommen. "Diese Gene sind auch bei dem gemeinsamen Vorfahren aller zellulären Organismen vorhanden", betonte Mulkidjanian. Anhand der Gene konnten die Forscher einige Proteine dieser Urzelle bestimmen und daraus wiederum auf den Stoffwechsel der frühen Zellen vor etwa vier Milliarden Jahren schließen. Den Forschern zufolge waren die zur Entstehung von Zellen notwendigen chemischen Elemente im Ozean nie in den richtigen Anteilen vorhanden.

"Wir haben geguckt, wie die von den Genen codierten Proteine mit anorganischen Stoffen interagieren - das hat bis jetzt noch keiner gemacht", sagte Mulkidjanian, der nicht nur in Osnabrück, sondern auch an einer Moskauer Universität arbeitet.

Die Erde sei damals ein vulkanreicher Planet gewesen, und die Atmosphäre habe derjenigen geähnelt, die heute noch auf der Venus oder dem Mars herrsche. Unter diesen Bedingungen seien dank vulkanischer Prozesse damals Dämpfe und Gase aus dem Erdinnern an die Oberfläche gelangt, die beim Abkühlen urzeitliche Tümpel bildeten. Den Anstoß für die Entstehung lebender Zellen könnten in dieser Umgebung Mineralien gegeben haben, die wie Katalysatoren wirkten. Auch Trockenperioden seien für die chemischen Prozesse wichtig gewesen, erläuterte der Wissenschaftler.

Die ersten Lebensformen seien daher aller Wahrscheinlichkeit nach an Land entstanden und nicht im Ozean oder an dessen Rändern. Das Meer sei erst später bevölkert worden.

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Dazu muss ich doch mal wieder etwas sagen. Es wirtd von Forschern behauptet das Leben sei nicht im Wasser enstanden, aber im Artikel steht.
Zitat: Das Leben auf der Erde ist einer Studie zufolge durch Dämpfe entstanden, die aus den Tiefen der Erde aufgestiegen sind. Das Wasser habe sich in kleinen Becken gesammelt und so eine ideale Brutstätte für das erste Leben geschaffen, schreiben der Biophysiker Armen Mulkidjanian von der Universität Osnabrück und seine Kollegen in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Bislang hatten viele Forscher angenommen, das Leben habe sich im Meerwasser entwickelt.
Also ist das Leben doch im Wasser enstanden oder sehe ich das falsch.

Außerdem ist die Erde immer wieder mit Meteoriten bombardiert worden, die sehr wohl andere organische oder ähnliche Molekühle hätten mitbringen können. Zweitens gab es garantiert auch solche heißen Quellen unter Wasser, wie sie es heute noch gibt. Man nennt diese Smoker.
Ich glaube die Ausage dass das Leben nicht im Wasser enstand, ist somit nicht eindeutig bewiesen oder plausibel. Für mich begann das Leben denn noch im Wasser.


Zwei Steine sind besser als ein Stein, denn wenn der Erste nicht trifft, ist der Zweite auf jeden Fall dichter drann.


zuletzt bearbeitet 20.03.2012 10:34 | nach oben springen

#2

RE: Bildeten heiße Dämpfe die Ur-Suppen des Lebens?

in Die Urzeit 21.03.2012 23:17
von YurineElfenbein | 378 Beiträge | 378 Punkte

Nein - es geht schlicht darum, dass das Leben an Land ( in Pfützen etc.) entstand und nicht in Salzwasser. Weiss nicht einmal, ob es schon Salzwasserozean gab. War da nicht nur glühende Kugel angesagt. Dann muss ja der Ur - Bazillus zwangsläufig an Land leben. Jedenfalls haben die Bausteine des Lebens, durch Mineralien ( Katalysator ) gefördert, sich zusammen getan und weiter entwickelt oder auch überhaupt entwickelt als etwas, dass man als " Lebewesen " deklarieren könnte. Süsswasser hält die Dinger feucht, während wohl Salzwasser eher austrocknet. Jedenfalls ist hier der Übergang von toter Materie zu lebender Materie schon vollzogen worden - so ungefähr.
Das ist ganz üble Bio - Chemie mit Physik-Einflüssen !


Es ist traurig, daß die Menschen dieses Zeitalter als degeniert betrachten und sich nicht bemühen. ( Tsunetomo Yamamoto, geb 1659 )


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#3

RE: Bildeten heiße Dämpfe die Ur-Suppen des Lebens?

in Die Urzeit 22.03.2012 09:29
von Zweifler-alias-JensengardAdmin | 653 Beiträge | 697 Punkte

Ich hatte gestern eine Dokumentation gesehen die da hieß. “Die Geburt der Erde“. Man fand heraus, kurz 200 000 Jahre nach ihrer Verfestigung gab es schon riesige Wassermeere auf der Erde, also vor 4,2 Milliarden Jahren. Man fand heraus das Salze, Wasser enthalten und sie in den ersten 200 000 Millionen Jahren von Meteoriten auf die Erde gebracht worden sind. Unter andrem fand man auch Meteoriten die Aminosäuren enthalten haben, die zwingend notwendig sind für organisches Leben wie wir es kennen. Auch diese wurden von Meteoriten auf die Erde gebracht das sind unwiderlegbare Fakten, die ich gestern in dieser Dokumentation gesehen hatte. Somit ist 1. genügend Wasser vorhanden. 2. genügend Bausteine um Leben zu bilden. Und ja auch heut zutage können kleine Organische Bauteile wie Aminosäuren durch Heiße Dämpfe über größere Strecken transportiert werden. Außerdem entstand das Leben garantiert nicht nur an einen kleinen Fleck auf der Erde, sondern denke ich mal an vielen Stellen. Viele denke ich mal liegen tief unter dem Ozean. Man fand auch gebiete in Südamerika von Gesteinen die ca. 4,5Milliarden Jahre alte sind und dieses Gestein ist ganz anders, wie der Rest des Gesteins unseres Planeten. Es enthält viele Spuren von Metall in der Oberfläche und daraus schließt die Wissenschaft das es schon nach 200 Mio. Jahren große Meere gab auf der Erde, weil die Kruste so schnell erhärtete und das Eisen nicht in tiefere Schichten absinken konnte, dieses geht nur durch extreme Abkühlung, durch Flüssigkeiten wie Wasser.


Zwei Steine sind besser als ein Stein, denn wenn der Erste nicht trifft, ist der Zweite auf jeden Fall dichter drann.


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#4

RE: Bildeten heiße Dämpfe die Ur-Suppen des Lebens?

in Die Urzeit 22.03.2012 18:04
von YurineElfenbein | 378 Beiträge | 378 Punkte

Scinexx :

Bio-Pfannkuchen statt Ursuppe
Mineraloberflächen als Katalysatoren

Wenn die Ursuppe als „Wiege des Lebens“ ausscheidet, wo stand diese dann? Für diese Frage hat der Münchener Chemiker und Patentanwalt Günter Wächtershäuser eine Antwort parat: Auf der Oberfläche von kristallinen Mineralien.

Er und andere Vertreter der Oberflächen- oder Biofilm-Theorie gehen davon aus, dass die Oberflächen bestimmter Kristalle als Katalysatoren und Schablonen zu gleich fungiert haben könnten. Schon in den 1970er Jahren fanden Wissenschaftler heraus, dass bestimmte Tone, die Montmorillionite, organische Substanzen in ihren Poren binden und deren Reaktionen fördern können. Die aus abwechselnden Schichten von negativ geladenem Silikat und positiv geladenen Kationen aufgebauten Minerale wirken damit wie Katalysatoren.

Montmorillionit, aber auch das inzwischen für diese Rolle favorisierte Mineral Pyrit und ähnliche Substanzen, liefern freie Elektronen für bestimmte Reaktionen und halten gleichzeitig durch ihre Ladung die Reaktionspartner an der Oberfläche fest. Damit verhindern sie, dass sich das Reaktionsgleichgewicht so weit verschiebt, dass der Zerfall der Makromoleküle gegenüber ihrer Produktion überwiegt, wie es im freien Wasser der Fall wäre. Versuche haben gezeigt, dass sich an solchen Mineralen sogar Polypeptide aus bis zu 60 Aminosäuren erzeugen lassen.

Dabei verhilft die Mineraloberfläche den Reaktionen nicht nur zu größerer Stabilität, sie dient auch gleichzeitig als eine Art Schablone: Je nach Struktur der Oberfläche werden die abgelagerten Moleküle durch Wasserstoffbrückenbindungen festgehalten und stabilisiert, aber auch in bestimmter Weise geordnet. Nach Ansicht von Wächtershäuser könnten sich so nicht nur Polypeptide, sondern auch längerkettige Zucker wie Phosphotribosen aus einfachen Zuckerbausteinen gebildet haben. Sie gelten als Vorläufer von Nukleinsäuren, dem Grundgerüst der Erbsubstanzen RNA und DNA.

Gruppenbildung mit Mineral
Mithilfe des Rastertunnelmikroskops konnten die Wissenschaftler Wolfgang Heckl und Stephen Sowerby in den 1990er Jahren sogar direkt beobachten, wie sich DNA-Basenmoleküle in einer wässrigen Lösung durch den Kontakt mit einer Molybdänit-Mineraloberfläche „wie von selbst“ zu einer hochgeordneten Uracilschicht formierten. An dieser dockte dann, ebenfalls wie von Geisterhand, die Aminosäure Glycin an und hätte so den Ausgangspunkt für die Entstehung einer Polypeptidkette bilden können.


Pyrite

Ein ganz neues Gewicht erhielten diese Beobachtungen, als Heckl auf einem 650 Millionen Jahre alten Molybdänsulfidbrocken auf seltsame, nur vier Nanometer kleine Ringstrukturen stieß, die sich bei näherer Analyse als organisch herausstellten. Konnte es sich hier möglicherweise sogar um eine Art einfacher DNA, ähnlich den bakteriellen Plasmidringen handeln? Für Heckl ist diese Annahme absolut denkbar. Warum sollte in der Erdfrühzeit nicht genau das geschehen sein, was er in seinem Labor ja quasi „live“ beobachtet hatte? Nukleinsäuren und Aminosäuren hätten sich demnach geordnet gruppiert und mit der Zeit den ersten genetischen Code gebildet.

Konkurrenz für die Ursuppe
Das Oberflächen-Szenario von Wächtershäuser und Co. gilt heute als durchaus plausible Alternative zur klassischen Ursuppen-Theorie. Oder, wie es der Biochemiker Günter Kiedrowski von der Ruhr-Universität Bochum beschreibt: „Es sieht so aus, als ob die Polymere des Lebens eher in Form eines präbiotischen Pfannkuchens gebacken als in einer präbiotischen Suppe gekocht wurden.“


Es ist traurig, daß die Menschen dieses Zeitalter als degeniert betrachten und sich nicht bemühen. ( Tsunetomo Yamamoto, geb 1659 )


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