Geister sind all gegenwärtig in Thailand

Als wir vor ein paar Jahren zu Fotoaufnahmen nach Chiang Mai in Nord Thailand reisten, war, wie der Teufel es wollte, unsere Stammunterkunft total ausgebucht und wir mußten in einem anderen Hotel absteigen. Der Laden hatte sicherlich schon bessere Zeiten gesehen und die Einrichtung der Zimmer war eine wüste Mixtur verschiedener Stile, doch hatten wir keine andere Wahl und bezogen unser Quartier.

Am 3.Tag morgens berichtete unser thailändischer Fotograf Tee, er hätte einen Geist in seinem Zimmer. Er sei nachts gewürgt worden und jemand hätte sich an seinem Buddha-Amulett zu schaffen gemacht, der Verschluß der Kette war verbogen. Ich versuchte Ihn zu beruhigen, er habe sicherlich nur schlecht geträumt. Thailänder fürchten sich sehr vor Geistern und alles Ungewöhnliche wird Geistern in die Schuhe geschoben. Viele Ausländer (Farangs) hingegen schütteln bei den Thai Geistergeschichten nur ungläubig den Kopf.

Nun bin ich sicherlich kein Hasenfuß und lasse mich so schnell von nichts einschüchtern, doch als ich nachmittags an meinem Laptop saß und arbeitete fühlte ich einen kalten Wind durchs Zimmer wehen und es klopfte an den Wänden, wie wenn Bauarbeiter zugange wären. Irgendwie war mir ein bischen mulmig zu Mute. Trotzdem ließ ich mich nicht aus der Ruhe bringen.

Am Abend gingen wir aus und kamen relativ spät zurück in das Hotel, es war bereits nach Mitternacht. Ich wollte mich gerade hinlegen als die Nachttischlampe zu flackern begann. Ich gab ihr einen Klaps auf den Lampenschirm und sagte: ruhig jetzt! Das Problem war behoben. Plötzlich fing das Telefon an, wie verrückt zu klingeln. Ich hob ab, niemand am Apparat, aber es klingelte trotzdem in einem ungewöhnlichen Rythmus weiter und als ob das noch nicht genug wäre, fing jetzt auch wieder die Nachttischlampe zu flackern an, noch wilder als vorher. Ich stand auf und sagte: jetzt reichts, ich habe keinen Bock auf solchen Nerv ! Urplözlich war der Spuk vorbei.

Beim Frühstück, ich hatte beschlossen nichts von den nächtlichen Vorfällen zu erzählen, berichtete unser Fotograf aufgeregt von seiner letzten Nacht. Er sei wieder und wieder gewürgt worden. Der Geist hätte solange an seinem Buddha Amulett gezerrt bis der Verschluß gebrochen sei. Zum Beweis zeigte er das Amulett und erzählte von seinen Recherchen. Eine Putzfrau hätte Ihm die Geschichte dieses Hotels erzählt. Vor einigen Jahren sei in dem Stockwerk in dem wir wohnten ein fürchterlicher Mord geschehen. Eine junge Frau sei von Ihrem eifersüchtigen Freund mit zahllosen Messerstichen getötet worden. Das Zimmer ist seit dieser Bluttat verschlossen und niemand würde einen Fuß dort hinein setzen. Buddhistische Mönche waren gerufen worden und verschiedene Rituale wurden durchgeführt.Ein weißer Faden lief durch alle Stockwerke und war mit dem Brahma Schrein auf dem Vorplatz des Hotels verknüpft. Seltsamerweise war es gerade dieser weiße Faden, der mir bei unserer Ankunft ins Auge gestochen war, doch hatte ich mir darüber keine Gedanken gemacht.

Tee, als Thailänder geübt im Umgang mit Geistern, erklärte mir, wir müssten nun etwas unternehmen. Der Geist, eine Frau müsse zufriedengestellt werden, nur so würde Sie uns in Ruhe lassen. Er würde sich darum kümmern.

Als wir abens eine Bar besuchten, die befreundeten Thailändern gehörte, sprach Tee mit dem Besitzer. Er hatte einen kleinen Tisch am anderen Ende der Bar reservieren lassen und dort den Geist zu einer Flasche Wine Cooler und einer Zigarette eingeladen. Alle, die von der Aktion etwas mitbekommen hatten gruselten sich und beäugten den Tisch argwöhnisch. Von da an war quasi Ruhe. Ich hatte mich an die nachmittäglichen Klopfgeräusche und den kalten Wind im Zimmer gewöhnt und es kam zu keinen weiteren Störungen. Dann fuhren wir für ein paar Tage nach Chiang Rai. Als wir zurückkamen hatten wir unseren Geist schon fast vergessen und waren mit unserer bald bevorstehenden Abreise nach Deutschland beschäftigt. Tee beschloß am Abend im Hotel zu bleiben, er hatte sich mit Freunden zu einem Fernsehabend verabredet. Ich verbrachte den Abend in der Bar unserer Freunde. Im Laufe des Abends stellte ich fest, daß mein Buddha-Amulett verschwunden war. Ich wollte mich gerade ins Bett legen, es war mittlerweile schon nach 2:00 Uhr, da klingelte das Telefon, einer von Tee´s Freunden bat mich schnellstens in Tee´s Zimmer zu kommen. Tee wälzte sich auf dem Bett, geschüttelt von Krämpfen und war nicht ansprechbar. An Schlaf war nicht mehr zu denken, die Krämpfe wiederholten sich im 2 Stunden Rythmus und wir beschlossen Ihn ins Krankenhaus zu bringen. Die Ärzte ließen eine Computer Tomographie des Gehirns machen und wiesen Ihn in die Intensivstation ein. Als wir seine Wertgegenstände an uns nahmen, stellten wir fest, daß auch sein Buddha-Amulett verschwunden war. Mit großer Sorge verließen wir das Krankenhaus, die Ärzte hatten versprochen uns auf dem Laufenden zu halten.

Am nächsten Morgen bekam ich einen Anruf aus dem Krankenhaus. Ich könne Tee abholen, es sei alles in Ordnung, einen Grund für die Krämpfe konnte man leider nicht finden. Als ich nach dem Motorradschlüssel in meiner Hosentasche suchte, bekam ich plötzlich mein Buddha-Amulett zu fassen. Wie war es dort hingekommen ??? Auch Tee´s Amulett wurde unter seinem Kopfkissen wiedergefunden, der Verschluß, den wir bereits einmal erneuert hatten, war wieder gebrochen.

Bild: thailändisches Geisterhäuschen aus Teakholz

Die Geschichte ist nicht von mir sondern von jemand aus Tailand. Bitte benutz die Voransicht um Fehler auszumerzen, bevor du den Beitarg abspeicherst.