Mit den Filmen Terminator und Matrix hat das Thema der Grenze der Menschheit immer wieder Aufwind bekommen. Die postmoderne Aktualisierung dieses Themas liest man nun in den Romanen „Backup“ und „Upload“ von Cory Doctorow, einer der Autoren vom weltweit bekannten Blog boingboing.net. Doctorow greift hier auf die Ideologie des Transhumanismus zurück, welcher aus der Untergangs-Dystopie eine angeblich reale Chance für die Menschheit machen will.
Was Aldous Huxley in seinen 1957 erschienen Essays „New bottles for new wine“ schon vorweg nahm, ist inzwischen zu einer weltweiten Bewegung geworden. Aus dem Untergang der Menschheit wird eine Überwindung der Menschheit. Huxleys Definition vom Transhumanismus: „Mensch, der Mensch bleibt, aber sich selbst, durch Verwirklichung neuer Möglichkeiten von seiner und für seine menschliche Natur, überwindet." Der Mensch transzendiert sich selbst.
Die Idee geht folgendermaßen: Der Mensch soll alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, um seine Leistungsfähigkeit zu steigern (Technik, Implantate, Medikamente, Genmanipulation). Gleichzeitig wird mit Hilfe der Informatik und Nanotechnik weiter an der Erschaffung einer künstlichen Intelligenz gearbeitet, welche in der Lage ist, sich selbstständig weiter zu entwickeln. Ist die Zeit dann reif, können die Menschen ihr Bewusstsein in diese mit der Welt vernetzten KI uploaden und somit eine neue Evolutionsstufe erreichen, welche sich andauernd weiter verbessern kann, ohne dass dabei ein schwer veränderbarer biologischer Körper im Wege steht. Auf kurz oder lang kann damit eine technologische Singularität entstehen, deren passender Name wohl „Gott“ wäre.
Der US-amerikanische Ökonomie- und Kulturtheoretiker Francis Fukuyama hat diese Ideologie kritisiert.